Die Preisverleihung fand am 14.06.2017 in der Albert-Schweitzer-Realsschule statt.
1. Platz (2.000 Euro)
GGS Siepen
mit dem Projekt
„Wir entscheiden mit: Unsere Schule wird bunt!“
Farbe muss her. Das Schulparlament der Grundschule Siepen war sich einig: Die kahlen, schmutzigen und kaputten Wände müssen aufgepeppt werden. Nachdem 2013 die Flure aller Remscheider Grundschulen im Sinne des Brandschutzes freigeräumt worden waren, wurde in der Wolfstraße auf Anregung der Kinder gehandelt. Farben, Pinsel und der Malerflies wurden aus der Elternschaft gespendet. Eine Schülermutter, die eine Malschule betreibt, konnte als Projektleiterin gewonnen werden. Ein Jahr, bis März 2017, lief die große Malaktion mit Genehmigung des Gebäudemanagements der Stadt. Jeden Dienstagvormittag war Maltag. Jede Klasse verschönerte mit viel Begeisterung die Wände mit Motiven ihrer Klassentiere. Viertklässler setzten auch eine Graffiti-Idee um. Mit der neuen Wohlfühl-Atmosphäre drinnen will sich die Grundschule Siepen nicht zufrieden geben. Das Preisgeld soll in eine Schulhofbemalung investiert werden.
2. Platz (1.750 Euro)
Schulverband GGS Adolf Clarenbach
mit dem Projekt
"Forschen und Entdecken mit den Techniktürmen"
Technik ist nicht unbedingt ein Fach, das man groß in der Grundschule vermutet. Die GGS Adolf Clarenbach hat das Thema für sich entdeckt und dafür gesorgt, dass ihre Schüler Feuer und Flamme fürs Forschen, Entdecken und Experimentieren sind. Von Sabine Becker, Klassenlehrerin der 4a, ging die Initiative aus. Auf der Bildungsmesse entdeckte sie Techniktürme. Im Sommer 2016 wurde investiert. Zwischen 4.500 und 5.000 Euro kostet das attraktiv aufbereitete Material, das Kinder anregt, sich mit technischen und naturwissenschaftlichen Phänomenen auseinanderzusetzen. „Es ist narrensicher aufgebaut, man kann sofort loslegen“, sagt Sabine Becker. Die Techniktürme bestehen aus 40 Kisten, zehn pro Jahrgang. Zehn Stunden werden damit in jeder Klasse bestritten. Technik, Physik und Chemie werden an der Adolf-Clarenbach-Schule aber auch darüber hinaus eingeführt. Es gibt Experimente des Monats, Projekttage und Klassenforscherfeste. An einer Zertifizierung zum „Haus der kleinen Forscher“ wird gearbeitet, die Kooperation mit der Junior Uni und der Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe in Remscheid soll ausgebaut werden.
3. Platz (750 Euro)
Grundschule Hasten
mit dem Projekt
„Geschichte(n) aus der Heimat"
Heimat ist ein Begriff, der angestaubt klingt, aber in der öffentlichen Diskussion neue Bedeutung erlangt. Was passiert, wenn Menschen in Scharen ihre Heimat verlassen, verlassen müssen? Was trägt dazu bei, an neuer Stelle heimisch zu werden? An der Grundschule Hasten wird alten wie neuen Hastenern gezeigt, welche tollen Orte, Geschichten und Möglichkeiten es um die Ecke in ihrem Stadtteil gibt. Zu diesem Zweck kooperiert die Grundschule mit dem Heimatverein „Hasten für Hasten“. Für jede Klassenstufe gibt es pro Halbjahr eine besondere Aktion: den geführten Rundgang über den Büchel, die Schmiedeaktion am Steffenshammer, Kennenlernen des Werkzeugmuseums, Besuch der Pauluskirche, Abstecher zur Freiwilligen Feuerwehr und den Spielplatz Bremen – um nur einige Beispiele zu nennen. Das Schulkollegium ist zu Recht sicher, dass im Spannungsbogen zwischen Neuzeit und historischen Orten viel Heimat für die Kinder zu finden ist, die greifbar ist und nicht zweidimensional auf einem Bildschirm erscheint.
3. Platz (750 Euro)
GGS Hackenberg
mit dem Projekt
„Auf dem Weg zur Kinderrechteschule"
Es beginnt mit einer Unicef-Konvention: „Alle Kinder haben Rechte, auch Du!“
Die Grundschule Hackenberg beschäftigt sich seit langem mit der Mitbestimmung von Kindern an der Gestaltung ihrer Schule. Mehr Partizipation sowohl bei schulischen wie täglichen Belangen ist das Ziel. Dazu zählen die verbindliche Einrichtung von Klassenräten in allen Klassen, die Neugestaltung des Schülerparlamentes, Entwicklung individueller Klassenregeln, Neuformulierung der Schulregeln, Wiederaktivierung des Kummerkastens und die regelmäßige „Ehrung der Besten“. In Hackenberg gibt es ausgebildete Streitschlichter, sprechen die 265 Schüler bei Anschaffungen mit. Bei ihrem Spiel- und Spaßfest vergangenen Samstag wurde das offizielle Logo „Buddy-Kinderrechte-Grundschule“ verliehen. Was mit dem Preisgeld geschieht? Darüber wird natürlich das Schülerparlament befinden.
3. Platz (750 Euro)
GGS Dörpfeld
mit dem Projekt
"Schneewittchen"
Neun Viertklässler und zwölf geistig behinderte Senioren vereint auf der Theaterbühne. Maria Gregull, Sonderpädagogin an der GGS Dörpfeld, hat das spannende Miteinander gewagt und das Märchen „Schneewittchen“ inszeniert. Generationsübergreifend ist es angelegt und trägt dem inklusiven Gedanken Rechnung. Seit September 2016 wird geprobt, zum Teil in der Grundschule, zum Teil im Wohnheim der Lebenshilfe in der Palmstraße. Die Viertklässler nahmen dafür gerne freiwillig eine zusätzliche Stunde in der Woche in Kauf. Für alle Beteiligten ging die Rechnung auf. „Es war schon beim ersten Mal ein offener, herzlicher Kontakt“, berichtet die Regisseurin. Das 45minütige Stück wurde vergangene Woche aufgeführt. Auf die Premiere werden weitere Vorstellungen mit nachfolgenden Viertklässlern folgen. So soll das Preisgeld dann auch in bewegliche Bühnenelemente und Headsets investiert werden.
1. Platz (1.500 Euro)
Albert-Schweitzer-Realschule
mit dem Projekt
„ASRS: (A)ufeinander achten, (S)icherheit bieten, (R)espekt zeigen, (S)chule machen“
Hinter ASRS verbirgt sich die Integration von zugewanderten und geflüchteten Kindern und Jugendlichen in den Ganztag der Albert-Schweitzer-Realschule. 20 Schüler – von Polen über Syrer bis zu Indern – werden in der Seiteneinsteigerklasse der Realschule unterrichtet. Nebenher sollen die Zuwanderer aus aller Welt nicht laufen. Deshalb brachte ihr Klassenlehrer Mehmet Cosgunoglu einen Stein ins Rollen. Weil er gleichzeitig Lehrer für Sozialwissenschaften ist, ermunterte er seinen Kurs, damals Neuntklässler, die Neuen bei der Integration tatkräftig zu unterstützen. Die SoWi-Schüler setzen sich seither für Respekt ein, helfen Ängste und Vorurteile abzubauen. Zur Schulkultur hier in Lennep zählen Willkommensflyer, Austausch bei regelmäßigen Treffen, Orientierungshilfen, wie zum Beispiel bei den Busverbindungen, die Vorstellung neuer Orte in Remscheid und das gemeinsame Schmieden von Zukunftsplänen, wie dem Remscheider Ausbildungsmarkt.
2. Platz (1.000 Euro)
Heinrich-Neumann-Schule
mit dem Projekt
„Angelprojekt: Voll von der Rolle“
An der Förderschule Heinrich Neumann sind so manche Schüler aus gutem Grund „voll von der Rolle“. Lehrer Nico Pape geht mit Sekundarschülern aus den Klassen 5 bis 9 zum Angeln. An der Diepentalsperre lernen die Schüler, wie mit Geduld dicke Fische am Haken zappeln. Das Angelprojekt lockt die Teilnehmer weg vom Fernseher und Computer hin zu realen Erfahrungen in der Natur. Eingeteilt in Zweierteams wird der Alltag am Gewässer geplant, Absprachen werden getroffen, das Material geteilt, der Angelplatz und die richtigen Köder ausgewählt. Angeln ist nicht nur Freizeitgestaltung, sondern praktischer Unterricht. In Deutsch beim Umgang mit dem Fischereigesetz und der Gewässerordnung, in Mathe durch den Umgang mit Längenmaßen, Gewichten und dem Haushaltsgeld. Und in Biologie durch das Kennenlernen von Gewässern in Theorie und Praxis, Kenntnissen über Nahrungskreisläufen und Umweltschutz.
3. Platz (750 Euro)
Sophie-Scholl-Gesamtschule
mit dem Projekt
„Müsli-Bar“
Auf Rollen ist die gesunde Ernährung an der Sophie-Scholl-Gesamtschule unterwegs. Die Müsli-Bar bietet in Einmachgläsern Getreideflocken, Nüsse, Kokosflocken, Joghurt, Milch, Soja- und Mandelmilch, Honig und Ahornsirup. Dazu gesellt sich auf dem Verkaufswagen Obst der Saison. Betrieben wird die Bar von Schülern, die sich weitgehend selbstständig um Ein- und Verkauf, Finanzen, Werbung und Gestaltung der Verkaufsfläche kümmern. Unterstützung erhalten die Fünft- und Sechstklässler von Lehrern, Eltern und dem Mensaverein. Das Preisgeld fließt in eine professionellere Ausstattung ihres Mini-Restaurants: Einkochgläser werden durch Cerealien-Spender ersetzt, ein neuer Kühlschrank und ein Handrührgerät für die Zubereitung von Vollkornteigen sollen angeschafft werden. Dazu sollen die Fünftklässler demnächst kostenlos in den Frühstückspausen mit geschnittenem Obst und Gemüse versorgt werden.
3. Platz (750 Euro)
Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Remscheid
mit dem Projekt
„Teamchallenge – Sport meets Brain“
Das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung setzt auf Teamgeist. „Sport meets Brain“ erweitert das erlebnispädagogische Angebot der Schule. Bei dem Wettkampf sind die Vollzeitklassen gefragt. Sie müssen einen Parcours mit verschiedenen Aufgabenstellungen bewältigen. Der Clou dabei: Zu Sport gesellt sich Geschick und viel Überlegung. Eine der angedachten Stationen ist: Robin Hood trifft auf Einstein – Bogenschießen mit Köpfchen. Lösungen finden die Gruppen nur im Klassenverband. Erfolg stellt sich nur gemeinsam ein. Individuelle Stärken und Talente müssen passgenau eingesetzt werden. Niemand ist außen vor. Jeder Schüler muss eine Aufgabe in Angriff nehmen, die seinen Fähigkeiten gerecht wird. „Sport meets Brain“ wird am Kolleg ausgeschrieben. Die Klassen haben dann die Chance, sich über einen Vorentscheid für das Finale zu qualifizieren.