Die Preisverleihung fand am 25.06.2018 im Technischen Berufskolleg statt.
1. Platz (2.000 Euro)
Grundschule Am Stadtpark
mit dem Projekt
„Schule macht uns fit – Training im Fitness-Studio“
Ein Fitness-Studio für alle zwölf Klassen. Die Grundschule Am Stadtpark integriert Bewegung in den Unterricht. Bewegung findet Am Stadtpark nicht nur zu festgelegten Zeiten für alle 300 Schüler in den Hofpausen statt, auch jeder Einzelne darf sich seine Auszeit nehmen. In zwei Klassen werden Fitness-Spinde mit Sportgeräten in den Fluren vor den Klassenzimmern erprobt. Wer nicht mehr stillsitzen kann, geht vor die Tür. Zehn Minuten sind jedem gestattet. Fitnessbänder, Wanddrücken, Wechselsprünge an der Treppe, Balance auf dem Wippbrett sind einige der Trainingsmöglichkeiten. Die ersten Umfragen des Kollegiums zeigen: Die Kinder haben Spaß, sprechen von besserer Konzentration nach der Bewegungspause, weil ihre Köpfe wieder frei sind. Dieses positive Körpergefühl zu stärken, ist das Ziel des Projektes, das wissenschaftlichen Untersuchungen folgt, die sagen: Schon Grundschüler sitzen bis zu 10,5 Stunden am Tag. Tendenz steigend. Das Preisgeld ermöglicht der Schule, auch für die anderen zehn Klassen Fitness-Spinde anzuschaffen. Damit müde Kinder zwischendurch ihren Akku aufladen können.
2. Platz (1.500 Euro)
Grundschule KGS Franziskus
mit dem Projekt
"Schulgarten"
Viele Naturprojekte gingen beim diesjährigen Schulpreis ein. Dass die katholische Grundschule Lennep/Lüttringhausen ausgezeichnet wird, hat mit ihrer gründlichen und umfangreichen Bewerbung, aber auch mit den Umständen zu tun. Denn die KGS Am Stadion, wie sie bis 2017 hieß, musste im Rahmen des DOC-Baus umziehen. Neben dem Röntgen-Stadion besaß sie einst einen mit viel Mühe und Schweiß aufgebauten Schulgarten, gepflegt von vielen Helfern. Nach dem Wechsel in die Leverkusener Straße hatte sie am Lenneper Standort nichts mehr. Genauso trist sieht es in Lüttringhausen aus. Das soll sich ändern: Beide Schulgelände bieten viel Potenzial für kreative Ideen für einen lebendigen Schulgarten. Ein grünes Klassenzimmer soll vor dem Schulgebäude entstehen, Hochbeete für Tomaten, Gurken und Salat, eine Blumenwiese für Bienen und Schmetterlinge und eine Kräuterspirale. Der Schulgarten soll sowohl vormittags für fächerübergreifenden Unterricht genutzt werden wie nachmittags für die Garten-AG oder beim Spielen. Nicht zuletzt wird der Schulgarten als Symbol für das Zusammenwachsen beider Standorte stehen. Mit einem „Sternenmarsch“ sollen sich Lenneper und Lüttringhauser bei einem gemeinsamen Picknick und Austausch von Pflanzen begegnen.
2. Platz (1.500 Euro)
Grundschule Hasten
mit dem Projekt
„Back to nature – ein Kleingarten zum Anfassen"
Bei einem Unterrichtsgang durch den Wald reifte die Idee. Als die Hastener Grundschüler an einer Kleingartenanlage vorbeikamen, war die Neugier groß. „Was sind das für Gärten?“ und die zweite Frage folgte direkt: „Warum mieten wir als Schule nicht so einen Garten?“.
Erst waren die Lehrer nicht so begeistert, dann begannen sie zu recherchieren. Nach vielen Telefonaten wurde mit der Kleingartenanlage Stadtpark am Carl-Grüber-Weg ein Partner gefunden, der bereit war, sich auf dieses innovative, in NRW einzigartige Projekt einzulassen. Mit 380 qm erstand die Schule, die selbst keine größere Grünfläche hat, einen der größten Gärten der Kolonie. Die Grundschule übernahm ein verwildertes Grundstück, das die Schüler beim Heckeschneiden, Unkraut jäten und Aufräumen der Gartenhütte Stück für Stück vorzeigbar machten. Am Ende entstand ihr eigenes Fleckchen Natur.
Mit „Back to nature“ verbindet die Hastener Grundschule pädagogische Ansprüche. Dort lernen Kinder, was in der Natur gedeiht, sie übernehmen Gemeinschaftsdienste im Rahmen der Vereinsarbeit von Kleingärtnern und sie werden dort Feste feiern. Das Preisgeld soll dafür verwendet werden, das marode Dach der Gartenlaube zu sanieren.
1. Platz (1.500 Euro)
Berufskolleg Technik
mit dem Projekt
„Technik, die Mädchen begeistert“
Mädchen werden Friseurin, Jungs Kfz-Mechatroniker. Das Rollenklischee bei der Ergreifung von Berufen mag heute aufgeweicht sein, überwunden ist es nicht. Der weibliche Anteil unter den 1600 Schülern am Berufskolleg Technik liegt bei nur 5,6 Prozent. Das Kollegium um Schulleiter Oliver Lang und die Techniklehrerin Dr. Jennifer Hold steuert deshalb dagegen. Mit zwei Schnupperkursen wurde im Frühjahr das Projekt „Technik, die Mädchen begeistert“ ins Leben gerufen. „Lippenstift trifft Lötkolben“ hieß das flotte Motto, das Schülerinnen achter Klassen Lust auf das Technikkolleg machen sollte. In den Werkstätten des Kollegs wurde ein beleuchteter Schminkspiegel gebaut. Der erste Kurs war mit zwölf Teilnehmerinnen schnell ausgebucht, ein weiterer wurde angesetzt. Der Einstieg wurde mit Hilfe des Bergischen Schul-Technikums finanziert. Das Preisgeld soll nun ermöglichen, dieses handlungsorientierte Angebot fortzusetzen. Weitere Gegenstände sollen gebaut werden. Geplant ist, die Lehrer aus dem technischen Produktdesign einzubinden, damit Schülerinnen die 3D-Drucker des Kollegs kennenlernen.
1. Platz (1.500 Euro)
Albert-Einstein-Gesamtschule
mit dem Projekt
„Natur- und Kunstgarten“
Auf dem Außengelände der Gesamtschule ist seit Jahren nichts passiert. Besonders der riesige Schulgarten mit seinem prächtigen Baumbestand an der Brüderstraße ist völlig heruntergekommen und nur eingeschränkt nutzbar. Die Sitzgelegenheiten sind defekt, die Wege nur bei gutem Wetter begehbar, der Rasen ist teilweise zerstört. Nun packt die AES an und entdeckt ihren grünen Daumen.
Das ambitionierte Projekt „Natur- und Kunstrasen“ soll einen Ort der Begegnung, der Entspannung und des Lernens schaffen. Alle bringen sich ein. Fächer- und altersübergreifend soll das Areal aufgepeppt werden. Im Fach Kunst könnten Skulpturen für den Garten entstehen, in Biologie authentisch Kenntnisse in Botanik und Fauna vermittelt werden, das Fach Technik soll mit handwerklichen und technischen Hilfen unterstützen. Die AGs „Ton“, „Plastinieren“ und die Holzwerkstatt leisten eigene Beiträge. Zudem wird eine AG „Garten“ neu gegründet.
Erste Maßnahme: Das verwitterte Rondell mit Steinplatten erhält neue U-Betonsteine und wird zeitnah zu einem „grünen Klassenzimmer“ werden. Bis Ende 2019 soll die Attraktivitätssteigerung abgeschlossen sein.
2. Platz (1.000 Euro)
Heinrich-Neumann-Schule
mit dem Projekt
„Training der Körpersprache“
Mehrere Vierbeiner vermitteln an der Heinrich-Neumann-Schule Selbstbewusstsein. Nanna und Pepe heißen zwei der Sympathieträger an der Förderschule. Speziell ausgebildete Schulhunde ergänzen sich: Labrador-Mischling Pepe, mit neun Jahren der dienstälteste, ist männlich und schwarz, Golden-Retriever-Hündin Nanna, ist weiblich und weiß.
Der Umgang mit den Schulhunden hilft den Schülern, ihre Körpersprache zu trainieren und einschätzen zu lernen. Schulhunde gibt es an vielen Schulen, aber gerade an der Heinrich-Neumann sind sie besonders wertvoll: Die Förderschüler sind oft verunsichert und zeigen dies über ihre Körperhaltung. Durch die Arbeit mit den Schulhunden soll diese verbessert werden, denn Hunde benötigen klare Signale. Das Kollegium sieht sie als Motivator in allen Bereichen: Zum Beispiel im Fach Deutsch, denn über den Umgang mit den Vierbeinern wird Kommunikation und Gesprächsbereitschaft erhöht. Mit dem Preisgeld sollen Materialien für die tiergestützte Pädagogik angeschafft werden. Die Heinrich-Neumann-Schule denkt antierartgerechte Geräte wie Hürden und Tunnel, um Parcours aufzubauen, die die Schüler mit den Hunden durchlaufen.
2. Platz (1.000 Euro)
Alexander-von-Humboldt-Realschule
mit dem Projekt
„Sozialkompetenztraining“
2010 gab die AvH eine volle Lehrerstelle ab und entschied sich für die Einstellung eines Schulsozialarbeiters. Seitdem unterstützt Mike Weber das Team der Beratungslehrerinnen, bietet Pausenangebote und AGs an und ist wichtiges Bindeglied zu vielen außerschulischen Partnern, mit denen die Alexander-von-Humboldt-Realschule kooperiert: Freie Jugendarbeit Remscheid Mitte, Kraftstation, Sana-Klinikum, Psychologische Beratungsstelle, Jugendamt, Polizei. Im Gegensatz zu anderen Schulen gibt es an der AvH eine Besonderheit: Mike Weber bietet in allen Klassen der Stufe 5-7 eine Unterrichtsstunde „Förderung der Sozialkompetenz“ an. Eine Wochenstunde, in der an Teambildung gearbeitet und Streit in der Klasse geschlichtet wird.
Mike Weber legt auch das Augenmerk auf Kinder und Jugendliche, die eine intensive und individuelle Betreuung benötigen. Für diese gibt es Kletter-AGs, Bogenbaukurse, Fitness-AGs, Bewegungsangebote und Erlebnispädagogik. Für viele dieser Angebote nutzt Mike Weber seine privaten Materialien, da die AvH dafür keinen Etat besitzt. Das Preisgeld soll deshalb in Material für die Sozialkompetenz-Stunden gesteckt werden, andererseits Kletterausrüstungen oder ein Zelt für die Kletterfreizeit mitfinanzieren.